In unserer Serie »PrintMe« wollen wir unseren Lesern und Kunden einen Einblick in die wichtigsten Druckverfahren in der Werbeartikelindustrie geben. Nicht zuletzt macht das Drucken von Logos und Werbebotschaften den Artikel erst zum Werbeartikel und damit zum haptischen Werbeträger für Unternehmen. Weniger bekannt ist, dass gerade der Werbedruck je nach Verfahren aufwändig und daher kostenintensiv sein kann. Im zweiten Teil unserer Serie wollen wir uns dem in der Werbeartikelindustrie verbreiteten Verfahren des Tampondrucks zuwenden und zeigen, wie dieses Verfahren funktioniert. Ein Video-Einblick in die praktische Anwendung bei einem unserer Lieferanten rundet den Beitrag ab.
Wir wünschen gute Information und freuen uns über interessante Kommentare.
Im ersten Teil unserer Serie hatten wir das Tampondruckverfahren bereits im Rahmen einer allgemeinen Übersicht kurz vorgestellt. Hier nun eine etwas ausführlichere Darstellung des Verfahrens.
Tampondruck: Der „Herzschlag“ im Werbeartikeldruck!
Tampondruckverfahre – Bild: Wikimedia Commons1
Wer schon mal eine Tampondruckmaschine bei der Arbeit gesehen hat, kann nachvollziehen, dass man beim Tampondruck tatsächlich von einer Art Herzschlag sprechen kann, denn der Tampondruck arbeitet schnell, gleichmäßig und mit hoher Qualität. Der Tampondruck ist ein indirektes
Tiefdruckverfahren, bei dem die Druckfarbe durch einen elastischen Tampon aus Silikonkautschuk von der Druckform auf das zu bedruckende Material (6) übertragen wird.
Vor dem eigentlichen Druck, wird das Druckmotiv mit Hilfe eines Positiv-Films (Offsetfilm) auf das sogenannte Klischee (1), die Druckform, belichtet. Das Klischee wird ausgewaschen, sodass das belichtete Druckbild vertieft auf der Oberfläche zurückbleibt. Die Druckfarbe (5) wird mit Hilfe eines Rakels (4) aus Metall oder Kunststoff über das Klischee geschwemmt. Bei einer Rückwärtsbewegung zieht ein Messer (3) die Farbe wieder ab und lässt sie in der Vertiefung zurück. Anschließend setzt der Tampon (2) auf diese Druckform auf, hebt unter Mitnahme von Druckfarbe wieder ab und fährt zum Bedruckstoff (6). Dort senkt sich der Tampon, passt sich der Form an und hinterlässt die Farbe (das Druckbild) auf dem Druckgut.1
Der Tampondruck kann auf Grund der Anpassungsfähigkeit des Druckstempels auf vielen dreidimensional geformten Oberflächen eingesetzt werden. Deshalb findet das Verfahren auch für viele Werbeartikel wie beispielsweise Zollstöcke, Schlüsselanhänger, Feuerzeuge etc. Anwendung. Auch im Automotive-Bereich werden viele Teile im Tampondruck dekoriert, wie zum Beispiel Blinker- oder Scheibenwischerhebel.
Die Vorteile des Tampondruckverfahrens auf einen Blick:
- gewölbte, unebene Flächen und viele Materialien bedruckbar
- sehr feine Druckauflösung (z.b. kleine Schriften bis zu 3 pt)
- Mehrfarbendruck und Sonderfarben möglich (Pantone, HKS etc.)
- hohe Auflagen
Ein Beispiel aus der industriellen Praxis veranschaulicht das folgende Video:2
Zur Shop-Seite des Kunststoff Zollstock 2m
1 Quelle: Wikipedia, Tampondruck, Lizenz: CC BY-SA 4.0-3.0-2.5-2.0-1.0
2 mit freundlicher Genehmigung der Firma: HEPLA-Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Germany.
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