In unserer Serie »PrintMe« wollen wir unseren Kunden einen Einblick in die wichtigsten Druckverfahren und Techniken in der Werbeartikelindustrie geben. In der Einführung zur Themenreihe hatten wir bereits einen kurzen, tabellarischen Überblick zum Thema geliefert. In diesem Zusammenhang tauchen auch immer wieder die verschiedensten technischen Begriffe wie zum Beispiel mehrfarbiger Druck, 4c-Digitaldruck, Offsetdruck oder auch Rasterdruck auf. Um etwas mehr Licht in ins „Dunkel“ des Logodrucks zu bringen, wollen wir Im heutigen Beitrag auf einige wichtige Zusammenhänge beim Farbdruck näher eingehen und unter anderem die Frage klären, was es mit der Bezeichnung Rasterdruck auf sich hat. Wir wünschen gute Information und freuen uns über interessante Kommentare.
Wie viele Farben sollen es denn sein? – eine wichtige Frage beim Bedrucken von Werbeartikeln!
In unserem Online-Shop finden Sie so gut wie keine Produktseite, in der nicht eine Angabe zum Farbdruck des jeweiligen Werbeartikels aufgeführt ist. Und das aus gutem Grund: Zum einen werden Logos, Werbeslogans und Motive in aller Regel in mindestens einer Farbe, häufig auch in mehreren, entweder getrennt d.h. nacheinander oder als Farbmischung (CMYK) gedruckt. Zum anderen hängen die Druckkosten in hohem Maße vom verwendeten Druckverfahren und der Anzahl der benötigten Farben im Druckmotiv ab.
Bildschirmfarben (RGB) – Prozessfarben (CMYK) – Volltonfarben (Pantone, HKS, RAL) – Rasterdruck
Für Laien ist es gar nicht so einfach zu entscheiden, aus wie vielen Farben denn ein zu druckendes Motiv, etwa ein Logo mit zugehörigem Schriftzug besteht. Für ein besseres Verständnis macht es zunächst Sinn, sich die grundlegenden Farbsysteme am PC bzw. im Druckbereich anzuschauen.
RGB-Farben: die Farben am PC-Monitor – „Bildschirmfarben“
RGB: additives Farbmodell – Rot/B/Grün/Blau Quelle: wikimedia.org
Alles, was wir auf einem Computer-Monitor sehen wird im RGB-Farbraum dargestellt. Der RGB-Farbraum ist ein additiver Farbraum, der Farbwahrnehmungen durch das additive Mischen der drei Grundfarben (Rot, Grün und Blau) nachbildet. Jede darzustellende Farbe besteht also aus einem bestimmten Anteil aus Rot, Grün und Blau. Da üblicherweise pro Farbe 256 Abstufungen (3 x 8 = 24 bit) möglich sind, ergibt sich eine Gesamtanzahl von ca. 16,7 Mio. möglichen Farben im RGB-Farbraum. Soweit so gut, nun ist es wichtig zu wissen, dass im Druckbereich (egal ob Flyer, Kataloge etc. oder beim Logodruck für Werbeartikel) NICHT mit RGB-Farben gearbeitet wird, sondern entweder mit den sogenannten Prozessfarben, die auf dem CMYK-Farbraum beruhen oder mit fest vordefinieren Farben, den sogenannten Volltonfarben (auch Schmuck- oder Sonderfarben).
CMYK-Farben: die Farben im Druckbereich – „Prozessfarben“
CMYK Farbmodell: Cyan/Magenta/Yellow/Key Quelle: wikimedia.org
Die Bezeichnung Prozessfarben liefert eine gute Merkhilfe, denn der Prozess, indem sie Anwendung finden, ist eben die Herstellung von Druckerzeugnissen. Das CMYK-Farbmodell ist ein subtraktives Farbmodell, das die technische Grundlage für den modernen Vierfarbdruck bildet. Die Abkürzung CMYK steht für die drei Farbbestandteile Cyan, Magenta, Yellow und den Schwarzanteil Key, der für die nötige Farbtiefe (Kontrast) sorgt. Im Druckprozess werden die einzelnen Farbkanäle übereinander gedruckt, wodurch aus der Überlagerung der vier Farbschichten der fertige Farbeindruck entsteht.
So setzt sich das fertige Druckbild im CMYK-Modus zusammen:
CMYK 4-farb. Druck: Die vier Farbebenen werden übereinander gedruckt. Qelle: wikimedia.org
Deshalb ist es für den Druck von Logos und Motiven auf Werbeartikeln notwendig, dass die Druckdaten im CMYK-Modus vorliegen bzw. in diesen Farbraum konvertiert werden. Da RGB- und CMYK-Farbraum nicht exakt identisch sind, sorgen Standardisierungen und sogenannte Farbprofile (wie zum Beispiel die 4c-Euroskala bzw. ICC-Profile) dafür, dass das Druckergebnis möglichst exakt der Druckvorlage am Monitor entspricht (was aber nicht immer garantiert werden kann).
Volltonfarben: die fest definierten Druckfarben – Pantone, HKS, RAL
Volltonfarben: Tassen mit Pantonefarben. Quelle: pixabay.de
Volltonfarben beruhen, wie der Name schon andeutet, auf Farbsystemen die feste (volle) Farbtöne gemäß eines Farbfächers zum Beispiel im Pantone- oder HKS-Farbfächer definieren. Die Farben sind durch nummeriert, sodass bei der Erstellung von Druckmotiven mit professioneller Bildbearbeitungssoftware die entsprechenden Farbtöne direkt ausgewählt werden können. Im Druckprozess werden dann genau die Druckfarben 1:1 benutzt, die im Druckmotiv enthalten sind. So wird gewährleistet, dass Kundenvorlage und Druckergebnis in der Regel zu 100% übereinstimmen. Das Drucken mit Sonderfarben beruht also nicht auf Mischfarben (CMYK), sondern einzelnen, normierten Farbtönen, was den Druckprozess insgesamt etwas aufwändiger und damit nicht selten auch etwas teurer macht.
Rasterdruck – gemischte Farben benötigen Rasterung für den CMYK-Druck
Rechts Halbtonbild, links stark vergrößertes Raster. Quelle: wikimedia.org
Ob eine sogenannte
Rasterung des Druckmotivs vorgenommen werden muss, hängt davon ab, wie die Farben im Motiv vorkommen. Handelt es sich um mehrere Einzelfarben ohne Farbverläufe, kann in der Regel ohne vorherige Aufrasterung des Motivs gedruckt werden. Bei
Farbverläufen oder fotorealistischen Motiven ist es drucktechnisch notwendig, dass das Motiv vor dem Druck in ein
Halbtonraster konvertiert wird. Diesen Vorgang übernimmt normalerweise eine professionelle RIP-Software (
Raster
Image
Processor) in der Druckvorstufe. Wie der Name schon sagt, wird bei der Rasterung das Motiv in einzelne Rasterzellen umgerechnet, die eine bestimmte Anzahl von Rasterpunkten unterschiedlicher Größe und Farbintensität enthalten. Aus diesem Muster entsteht dann
optisch der Eindruck von Mischfarben bzw. Farbverläufen. Dabei hängt es von der sogenannten
Rasterweite (Anzahl der Rasterzellen pro Streckeneinheit – Maßeinheit: Linien pro cm, oder pro Zoll =lpi) ab, wie fein das Motiv beim Drucken aufgelöst wird. Hier einige Übliche Rasterweiten im Druckbereich:
- Offsetdruck: 54 bis 120 Linien/cm
- Siebdruck: 24 bis 48 Linien/cm
- Tampondruck: 60 bis 120 Linien/cm
- Flexodruck: 40 bis 60 Linien/cm
- Digitaldruck: 150 bis 2.400 dpi
Üblicherweise werden Druckdaten (Bilder, Logos, Schriften etc.) für Standard-Druckerzeugnisse wie Flyer, Logos und Werbetexte am Computermonitor in 300 dpi angelegt. Je nach Druckart und technischem Stand der Druckmaschinen werden die Motive dann auf die höchstmöglichen Rasterweiten durch den RIP umgerechnet, um ein optimales Druckergebnis zu ermöglichen. Sollten die Druckdaten noch im RGB-Modus vorliegen, übernimmt dieser Prozess auch gleich die Umrechnung auf den CMYK-Farbraum und der Kunde kann das zu erwartende Druckergebnis in Form eines „Proofs“ vor dem eigentlichen Druck noch einmal in Augenschein nehmen und freigeben.
Nach diesem eher theoretischen Teil rund um das Thema Drucktechnik, wollen wir in den nächsten Beiträgen das Ganze anhand von praktischen Beispielen aus erster Hand noch ein wenig vertiefen. Wir freuen uns auf Ihr Interesse.
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